Der Ausgangspunkt des Projekts “REALCOOL – Really cooling water bodies in Cities” ist die Frage unter welchen Umständen Wasserflächen in Städten kühlend wirken. Dafür sollten verschiedene, in den Niederlanden häufig vorkommende, Wasserkörper analysiert werden um dann einen klimatisch sinnvollen Prototypen abzuleiten. Das interdisziplinäre Forschungsteam wählte “Research Through Design” als geeignete Methode.
Im ersten Schritt wurde identifiziert wie häufig verschiedene Wasserkörper (Bäche, Kanäle, Seen) insgesamt vorkommen. Darauf basierend wurden die acht bedeutendsten räumlichen Konfigurationen identifiziert und soweit abstrahiert bis sie die übergeordnete Kategorie und keinen Einzelfall repräsentieren. Die „Testbeds“ wurden durch mehrere Runden von Entwürfen (Designs) verändert. Zur Analyse der bioklimatischen Veränderungen (Schatten, Evaporation, Ventilation), die sich durch das Design gegenüber dem Testbed ergeben, wurde unter anderem ENVI-met, eine Software zur Simulation des Mikroklimas, verwendet. Weitere Kriterien wie z.B. visuelle und ästhetische Qualität, die Funktionalität, Kosten, Aufwand für Instandhaltung, etc.) wurden von einer erweiterten Projektgruppe diskutiert und bewertet. Über mehrere Runden wurden die Designs im Hinblick auf die Kriterien optimiert. Die finalen Designs werden als Prototypen erläutert und sollen der Planungspraxis als eine Art Richtlinie kommuniziert werden.
Lenné3D war in dem Projektteam für das Thema Visualisierung zuständig. Dabei reichte das Spektrum von abstrakten Entwurfsvisualisierungen bis hin zu aufwändigen Animation bioklimatischer Prozessen. In den ersten Monaten wurden zunächst die prototypischen Gegebenheiten (Kanäle, Bäche, Seen) modelliert. Diese Bestandssituationen wurden anschließend in mehreren Runden durch Designs verändert und mehrfach einer erweiterten Projektgruppe zur Evaluierung vorgelegt. Die Visualisierungen dienten sowohl der dreidimensionalen Erläuterung als auch der ästhetischen (und visuellen) Bewertung des Entwurfs. In einer Runde wurden außerdem photorealistische Visualisierungen erstellt, mit deren Hilfe in einer Onlineumfrage die visuellen und ästhetischen Präferenzen von Laien abgefragt wurden. Die Ergebnisse des Projekts wurden in aufwändigen Animationen aufbereitet. Die Animationen zeigen anschaulich wie das Design ein Testbed verändert und wie sich diese Veränderung positiv auf das Mikroklima in Form vom Schatten, Evaporation und Ventilation auswirkt. Auch die Erlebbarkeit sowie die ästhetische Qualität wurden hingewiesen. Um die bioklimatischen Prozesse animieren zu können hat Lenné3D eine Schnittstelle zwischen Biosphere3D und den Ergebnissen von ENVI-met programmiert. Diese Schnittstelle erlaubt es uns die Ergebnisse aus ENVI-met in Biosphere3D zu visualisieren.